Das große Multi-Games RPG
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 Eisige Kälte

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Isa

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BeitragThema: Eisige Kälte   Eisige Kälte EmptySo März 16, 2014 12:13 am

Oh mein Gott Leute, ich kann es nicht fassen, ich habe es tatsächlich getan. Diese Idee schwirrte bereits einige Zeit in meinem Kopf umher. Gestern hatte ich dann einen Geistesblitz und musste es unbedingt aufschreiben. Oh man, was tue ich dem armen Link nur an. Na ja, ich hoffe ihr habt Spaß dabei. Das hier wird auch eine etwas längere Geschichte werden, wenn auch nicht ganz so lange wie meine andere FF ^^Kritik und so kommt bitte in den Bewertungsthread. Dankö :3

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Eisige Kälte

„Sei bitte vorsichtig!“
Die letzten Worte, die ich von dieser engelsgleichen Stimme vernahm, bevor ich mich auf mein geliebtes Pferd geschwungen hatte und davon galoppiert war. Noch wusste ich nicht wann ich wiederkommen würde. Ich wusste nur, dass mir ein langer Weg bevorstand. Nie im Leben hätte ich geglaubt, dass mir so etwas je passieren würde. Ich war immer der normale Junge aus dem Dorf gewesen, ohne mich auf irgendeine besondere Art und Weise von den anderen zu unterscheiden. Das ich nun in dieser Situation war, war viel mehr ein Zufall – ob gut oder schlecht, dass konnte ich bei bestem Willen noch nicht wissen. Es war alles wie immer gewesen.

Meine Tante hatte mich dazu beauftragt Pilze aus dem Wald zu pflücken, damit sie ihre heiß begehrte Suppe zubereiten konnte. Natürlich willigte ich ein, dieses bisschen Arbeit für eine solche Köstlichkeit nahm ich jederzeit in Kauf. Im Wald jedoch konnte ich keine Pilze finden. Immer tiefer drang ich durch das grün gewachsene Gebiet, bis ich schließlich auf einer Lichtung gelandet war. Das war es wohl, was man Schicksal nannte. Ein einziger Lichtstrahl fiel auf einen seltsam aussehenden Stein, darin steckte etwas fest. Meine Neugierde war geweckt, also ging ich etwas näher heran. Bei genauerer Betrachtung konnte ich feststellen, dass es sich um ein Schwert handeln musste. Ich wusste nicht, was solch eine Waffe hier zu suchen hatte geschweige denn wie sie dorthin gekommen war, darüber machte ich mir noch nicht einmal Gedanken. Mein Kopf war leer gewesen, es war ein seltsames und unbeschreibliches Gefühl. Stattdessen fühlte ich mich davon angezogen. Wie in Trance ging ich darauf zu, gelenkt von dem Verlangen, das Schwert von dem Stein zu befreien. Sachte legte ich meine Hände um den Griff, ich würde wohl nie vergessen, wie aufgeregt ich in diesem Augenblick gewesen war. Vorsichtig zog ich daran. Mit großem Erstaunen stellte ich fest, dass es nur sehr locker in dem Stein gesteckt hatte, zudem war es seltsam leicht gewesen. Der Griff saß perfekt in meiner Hand und die Klinge ließ sich wie eine Feder durch die Luft schwingen.

Dann ging alles sehr schnell. Ich wurde von der Prinzessin des Landes zu einem Treffen beordert. Ich wusste nicht, weshalb sie ausgerechnet mit mir reden wollte, allerdings wollte ich ihr natürlich keinen Befehl verweigern. Sofort ritt ich zu dem Schloss, das Schwert aus dem Stein hatte ich für den Notfall mitgenommen. Und schließlich stand ich vor ihr – der Prinzessin des Königreichs in dem ich lebte und aufgewachsen war. Mein Herz rutschte mir vor Aufregung fast in die Hose, die Schönheit ihrer Majestät machte es mir nicht unbedingt leichter. Ihre goldblonden Haare waren zu einer speziellen Frisur gerichtet worden, ihr Kopf wurde von einem silbrigen Diadem geschmückt. Sie trug ein anmutiges Kleid mit komplizierten Verziehrungen und ihre Haltung war kerzengerade. Die himmelblauen Augen in ihrem Gesicht strahlten soviel Ernst, aber auch Lebensfreude sowie Besorgnis aus. Fast wie ein schwieriges Buch, dass es zu verstehen galt. Sie klärte mich auf – über das Schwert und der Grund für mein Herkommen. Allem Anschein nach handelte es sich bei der Waffe um eine heilige Klinge, welche nur von ganz besonderen Leuten geführt werden konnte – das so genannte „Masterschwert“ war nun in meinem Besitz. Dadurch war ich auch der Einzige, der eine bestimmte Sache erledigen konnte. Die Prinzessin spürte in der letzten Zeit eine immer gewaltiger werdende, finstere Macht, welche ich ausfindig machen und im besten Falle vernichten sollte.

Und da war ich nun. Auf dem Rücken meiner geliebten Epona, auf der Suche nach etwas, was ich nicht kannte, mit der Aufgabe es zu zerstören. Mein Pferd bewegte sich so schnell, dass man meinen konnte, es würde fliegen. Die Prinzessin hatte mir geraten, mich auf mein Gefühl zu verlassen. Und das tat ich. Ich wusste nicht wohin ich sollte, ich ließ mich einfach von meinen Gefühlen leiten. Wie ein Wirbelwind sauste das Pferd durch das saftig grüne Gras der hylianischen Steppe und nahm immer mehr Abstand vom dem Schloss und der großen Hauptstadt. Immer weiter trieb ich das Pferd vor ran, in der Hoffnung auf irgendetwas zu stoßen, auch wenn es bloß ein noch so kleiner Hinweis war, es würde reichen, um meine Suche zumindest ein kleinen wenig zu erleichtern.

Plötzlich vernahm ich ein Geräusch, eines, womit ich im Leben nicht gerechnet hatte. Eine liebliche, singende, weibliche Stimme drang in mein Ohr und entfaltete sämtliche Glücksgefühle in mir. ‚Woher kommt das?’, waren die Gedanken, auf die ich unbedingt eine Antwort wollte. Vorsichtig brachte ich mein Pferd dazu das Tempo zu verlangsamen. Im Schritttempo lenkte ich es langsam in die Richtung, aus der ich den Gesang wahrnehmen konnte. Je näher ich ihr kam, desto lauter wurde sie, gleichzeitig wuchs mein verlangen, die Person, der die Stimme gehörte, zu finden. Mein Pferd kam vor einem Wald zum Stehen. Die Stimme kam ohne jeden Zweifel von dort aus. Schnell schwang ich mich von ihrem Rücken und bedeutete ihr an dieser Stelle auf mich zu warten. Langsam setzte ich einen Fuß auf den anderen, während meine Ohren der süßen Melodie lauschten und meine Beine mich fast von selbst zu dem Ursprungsort der Stimme trugen. Immer intensiver drang der Klang in mein Ohr, vernebelte mir die Sinne und ließ all meine unwichtigen Gedanken schwinden. Es war bloß noch wichtig sie zu finden, alles andere hatte in diesem Moment keine Bedeutung. Und dann… dann fand ich sie. Sie stand einige Meter von mir entfernt, kniete auf dem Boden und kehrte mir den Rücken zu. Ihre schwarzen Haare waren so lang, dass die Spitzen den Boden berührten, sie waren so glatt und seidig wie ich es noch nie gesehen hatte, sie glänzten und funkelten in der Sonne, ganz genau so wie ein wunderschöner Edelstein. Ihr zart gebauter Körper war in ein weißes Gewand gehüllt, dass ihr offenbar bis zu den Füßen reichte. Schuhe trug sie keine, stattdessen konnte man ihre relativ kleinen Füße sehen. Sie pflückte Blumen während sie ihre liebliche Melodie vor sich hin sang. Ich starrte sie von einiger Entfernung aus an, regungslos, und lauschte dem wunderschönen Klang ihrer Stimme. Sie hatte etwas Geheimnisvolles, Magisches an sich. Ich wollte ihr Gesicht sehen. Vorsichtig näherte ich mich ihr. Auf halbem Weg hatte sie mich bemerkt. Sie unterbrach ihren Gesang und richtete sich auf. Schnell kam sie auf die Beine und rannte davon. Etwas perplex starrte ich ihr hinterher, bis ich mich fassen konnte und ihr augenblicklich hinterher lief. „Hey… so warte doch!“, rief ich während ich meinen Beinen befahl so schnell es ging zu laufen, um sie nicht aus den Augen zu verlieren. Dann blieb sie stehen. An einem seltsamen Ort inmitten des dichten Waldes. Es war wie eine Art Loch. Hier wuchsen keine Bäume, bloß das ebene Gras, umringt von den riesigen Gewächsen. Die Sonne schien prall auf diesen Fleck und erleuchtete ihn. Ich verlangsamte mein Tempo und ging vorsichtig auf sie zu, bis ich vor ihr zum Stehen kam. Ich starrte sie mit leicht geöffnetem Mund an, mein Herz schlug mir die Seele aus dem Leib und meine Hände zitterten vor Aufregung. Ganz langsam begann sie sich umzudrehen. Mit angehaltenem Atem sah ich ihr mitten ins Gesicht. Sie hatte so blasse Haut, dass man meinen konnte, sie war weiß. Ihre Augen waren perlschwarz, leer und kalt. Sie strahlten etwas Mysteriöses aus, was mein Verlangen diese zu entschlüsseln bloß noch verstärkte. Das schwarze Haar fiel auf ihre Schultern und lockte sich ganz leicht an den Spitzen. Ihr kleiner Mund zeigte keinerlei Emotion, die Winkel waren weder nach oben noch nach unten gerichtet, wie ein gerader Strich. Mit müden Augen kam sie auf mich zu. Sie war einen Kopf kleiner als ich, schien allerdings nicht viel jünger zu sein. Eine seltsame Kälte durchfuhr mich, welche immer intensiver wurde, je näher sie mir kam. Ich fröstelte leicht. Das seltsamste war die Tatsache, dass diese Kälte mir gefiel. Nur noch wenige Zentimeter trennten uns voneinander. Ich spürte ihren kalten Atem auf meiner Haut. Angespannt sah ich sie an, immer mehr verlor ich mich in ihren tiefschwarzen Augen. „Ich… ich wollte… ich wollte wissen“, stammelte ich, doch sie ließ mich nicht ausreden. Behutsam legte sie ihren Finger auf meine Lippen. „Schhhhh“, kam es von ihr. Noch immer konnte man keine Emotion aus ihr herauslesen. Langsam hob sie ihre andere Hand und umklammerte meine Wangen mit ihrem Griff. Ich konnte mich nicht bewegen, wie in einem Schockzustand blieb ich auf der Stelle stehen. Das Mädchen schloss ihre Augen und kam immer näher an mein Gesicht heran. Bis sie ihre zarten, weichen Lippen gegen meine presste. Meine Augen weiteten sich, ich war überrascht. Ein seltsames Empfinden durchfuhr mich, eine plötzliche eisige Kälte umfasste meinen Kopf und gab mir das Gefühl, es würde zu Eis erstarren. Doch ich ließ es über mich ergehen. Sanft schloss ich meine Augen und ließ es zu. Noch nie hatte ich mich so frei und unbeschwert, noch nie so sorgenlos und sicher gefühlt. Sie löste sich langsam von mir und sah mich noch immer emotionslos an. Ich öffnete vorsichtig meine Augen, mein Mund war leicht geöffnet, vermutlich vor Erstaunen, vermutlich auch vor Verwirrung. Und plötzlich war ich mir sicher – ihr konnte ich vertrauen, mehr als irgendjemandem sonst auf dieser Welt. Ich hatte bereits vergessen weshalb ich hierher gekommen war, ich wollte bloß bei ihr bleiben. Auch wenn sie nie ein Wort sagen würde, ich würde ihr ohne jegliches Zögern überall hin folgen. „Link“, sagte sie mit ihrer geheimnisvollen Stimme. „Vertraust du mir?“ Ich nickte ohne zu überlegen mit dem Kopf. „Gut“, sagte sie und schloss langsam ihre Augen. „Das ist gut.“

Schwarze Punkte begannen vor meinen Augen zu tanzen. Eine unbekannte Wärme erfüllte meinen Körper und mein Kopf fühlte sich seltsam leicht an. Ich fiel auf die Knie, meine Beine wurden schwach und konnten mich nicht mehr tragen. Deutlich konnte ich sehen, wie die schwarzen Punkte immer größer wurden, bis sie mein komplettes Sichtfeld mit absoluter Schwärze bedeckten. Meine Augenlieder feilen zu und ich kippte zur Seite.


Mein Sichtfeld war verschwommen, ich konnte absolut nichts erkennen. Meine Sinne waren alle für einen Moment nicht funktionsfähig. Immer wieder schloss ich meine Augen fest zu und öffnete sie wieder, in der Hoffnung, irgendetwas erkennen zu können. Doch als erstes meldete sich mein Geruchssinn. Ein beißender, ekelhafter, widerlicher Geruch drang in meine Nase, so intensiv, dass ich mir augenblicklich die Hand vor den Mund hielt um mich nicht zu übergeben. Vorsichtig schluckte ich einmal um mich zusammenreißen zu können. In meiner linken Hand konnte ich einen Gegenstand fühlen, leicht und handlich, so als würde er sich wie durch Magie meinem Griff anpassen. Gleichzeitig begann ich eisige Winde zu spüren, die an mir vorbeisausten und meine Haut streiften. Ich begann vor Kälte zu zittern und klapperte leise mit den Zähnen. Meine Augen normalisierten sich auch langsam, ein Bild fügte sich vor mir. Doch in diesem Augenblick wünschte ich, ich wäre blind. Ich stand inmitten einer riesigen, kargen und öden Landschaft. Überall auf dem Boden lagen Massen an ermordeten Körpern, die bereits dabei waren zu verwesen. Mein Atem stand vor Schock still, mein Herz setzte einmal aus, meine Hände begannen zu zittern. Vorsichtig blickte ich an mir herab. Meine grüne Kleidung war zerfetzt und von Blut bedeckt, die Stiefel abgenutzt, meine Hose kaputt und meine Zipfelmütze lag in einem letzten übrig geblieben Fetzen neben mir auf dem Boden. Meine dunkelblonden Haare waren länger geworden, sie reichten mir bereits bis zu den Schultern, waren ungepflegt, fettig, verschwitzt und klebten an meiner Kopfhaut fest. Ich konnte brennende und schmerzende Wunden in meinem Gesicht spüren, die vermutlich die Folge eines Kampfes waren. An der Klinge meines Schwertes lief frisches Blut herunter und tropfte langsam auf den Boden, wo sich bereits eine rote Pfütze gebildet hatte. „War… war ich das?“ Meine Stimme brach ab und ging in ein leises Schluchzen über. Die Tränen traten mir in die Augen und liefen meine Wangen hinab. Vor Wut und Verzweiflung biss ich meine Zähne zusammen und ballte meine Hände zu Fäusten. „Das kann nicht… nein… ich glaube das nicht!“, sagte ich mit schmerzerfüllter Stimme. Das konnte nicht sein, ich konnte es nicht fassen. Ich wollte es nicht wahrhaben. Wie sollte ich zu solchen Taten fähig sein? Es erschien mir unmöglich. Wie hatte ich so viele Menschen ermorden können und auch noch gegen sie bestehen können ohne selbst größeren Schaden anzunehmen? Sollte ich es wirklich gewesen sein, hatte ich es nicht verdient weiter zu leben, da war ich mir sicher. Ich hatte noch nicht einmal den Tod verdient! Ich würde mich zurückziehen in eine vermoderte Höhle, für meine Taten, an die ich mich nicht erinnern konnte, büßen und langsam verrotten.


Zuletzt von Isa am So Apr 06, 2014 7:20 am bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Isa

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BeitragThema: Re: Eisige Kälte   Eisige Kälte EmptySa März 29, 2014 1:06 am


Wie in Trance stapfte ich durch die karge Landschaft, an den verwesenden Leichen vorbei, das Masterschwert hinter mir her ziehend. Ziellos lief ich weiter gerade aus, in der Hoffnung, dabei auch das Leben an mir vorbeiziehen zu lassen. Wie konnte es sein? Wie konnte es sein, dass ich soviel gemordet hatte, ohne mich daran erinnern zu können? War ich bis vor kurzem nicht noch auf dem Rücken meines Pferdes? Ich konnte mich bei bestem Willen nicht mehr erinnern. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich an einen Fluss, es müsste sich um den Zora-Fluss handeln. Vorsichtig blickte ich hinein. Der Blick nahm mir fast den Atem, vor lauter Schock schnappte ich einmal nach Luft und hielt den Atem an. Tote Zoras lagen auf dem Grund, andere trieben auf der Wasseroberfläche durch die Strömung davon. Die leblosen Körper waren von tödlichen Verletzungen übersäht. Es waren sogar Kinder unter ihnen. War ich das auch gewesen?, fragte ich mich. Die Tränen traten mir erneut in die Augen. Ich konnte es nicht war haben, nie würde ich zu solch einer Tat fähig sein. Schnell schüttelte ich den Kopf und versuchte die Leichen zu ignorieren, stattdessen betrachtete ich mein Spiegelbild auf der Wasseroberfläche. Die langen, blonden Haare klebten an meinem Kopf und hingen schlaff herunter. Ein leichter Stoppelbart war gewachsen. Mein Gesicht war blutverschmiert und mit leichten Schnittverletzungen bedeckt. „So sieht also ein Monster aus.“ Denn das war ich. Ein kaltblütiges Monster. Ein Monster, das hunderte Leben auf dem Gewissen hatte.

Vorsichtig nahm ich meine verschwitzten Haare in die Hand und hielt sie von meinem Körper weg. Mit zittrigen Händen führte ich das Masterschwert zu ihnen. Mit einem Ruck schnitt ich sie. Den Büschel Haare ließ ich vor mir in das Wasser fallen und von der Strömung des Flusses davontragen. Nun musste ich ungefähr wieder dieselbe Länge haben wie damals, die Zeit, an die ich mich noch erinnern konnte. Gegen den Bart konnte ich nichts tun, aber der war mir im Moment relativ egal. Ich steckte das Schwert in die Scheide, die an meinem Rücken befestigt war und lief am Ufer des Flusses entlang. Wie konnte das passieren?, war eine Frage, die mich stark beschäftigte. Es musste eine lange Zeit vergangen sein, wenn meine Haare so lang gewachsen waren. Was hatte ich in dieser Zeit angestellt? Wenn ich länger darüber nachdachte war ich mir nicht mehr sicher, ob ich es denn wirklich wissen wollte.

In einem mäßigen Schritttempo lief ich immer weiter, ohne eine wirkliche Orientierung zu besitzen. Wo sollte ich hingehen? Was sollte ich nun tun? Sollte ich irgendeiner lebenden Kreatur begegnen würde sie mit Sicherheit furchtbare Angst vor mir haben und vor mir davon laufen. Oder sie würde sich dem Kampf mit mir stellen wollen. Doch das wollte ich nicht. Ich war kraftlos und erschöpft. Nach Einbruch der Nacht war ich an einem Ort auf der riesigen Steppe angekommen, an der es keine toten Wesen gab, sie sah im Gegensatz zu vorher sogar recht friedlich aus, so als wäre nie etwas geschehen. Es war schon seltsam anzusehen. Ich brauchte nicht lange um mich dazu zu entscheiden, hier die Nacht zu verbringen. Direkt nebenan gab es einen Wald. Ich suchte mir etwas Holz zusammen um mir ein Feuer entzünden zu können und mich etwas zu wärmen. Seit ich das Bewusstsein wiedererlangt hatte spürte ich eine eisige Kälte in mir, die ich nicht zu beschreiben vermochte. Nachdem ich mir eine kleine Feuerquelle entzündet hatte setzte ich mich davor, die Schwertscheide hatte ich abgelegt, um mich etwas bequemer setzen zu können. Die Flammen hatten etwas Hypnotisches an sich. Ich sah in sie hinein und sah ihrem Tanz zu. Ich zog meine Beine an meinen Körper heran und legte mein Kinn auf die Knie, während ich spürte wie die Müdigkeit Besitz von mir ergriff. Die ganze Zeit hatte ich schon bemerkt, wie benebelt mein Verstand war und wie leicht ich mich von alle möglichem ablenken ließ. Es war ungewohnt.

Ich schreckte hoch. Der dunkle Nachthimmel war von dunklen Wolken bedeckt und ließ keinen einzigen Stern durchleuchten. Irgendwann musste ich wohl eingeschlafen sein. Ein Geräusch hatte mich geweckt, ein Rascheln und anschließend das Geräusch von leisen Schritten. Instinktiv griff ich sofort zu meinem Masterschwert und stellte mich in Kampfbereitschaft. Mit einem strengen Blick starrte ich in den Wald und wartete darauf, dass jemand heraus kam und sich mir stellen würde. Doch nach einer gefühlten Stunde war noch immer niemand erschienen. Vorsichtig senkte ich das Schwert und stellte mich aufrecht. Nach einem tiefen Seufzen wollte ich mich wieder hinlegen und in das Land der Träume gleiten. Ich hatte mich bereits hingekniet, allerdings vernahm ich wieder Schritte. Sofort stellte ich mich wieder hin und wartete. Und dieses Mal kam tatsächlich jemand. Ein blasses Mädchen mit pechschwarzem Haar, leeren Augen und einem weißen Gewand, das im Wind majestätisch durch die Luft glitt. Sie kam mir unheimlich bekannt vor, fast schon vertraut.
„Ich… ich kenne dich…“
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BeitragThema: Re: Eisige Kälte   Eisige Kälte EmptyMi Apr 02, 2014 2:22 am

Mit einem kritischen Gesichtsausdruck betrachtete ich das wunderschöne Mädchen vor mir. Ich verstand nicht wirklich wie jemand so emotionsloses und kaltes so attraktiv und anziehend für mich sein konnte. Sie kam mit langsamen und eleganten Schritten näher auf mich zu, mit jedem Schritt den sie tat hatte ich das Gefühl ich würde innerlich zu Eis erstarren, mit jedem Schritt von ihr viel es mir schwerer mich zu bewegen, bis ich vollkommen bewegungsunfähig war. Mein Kopf war so ausgerichtet, dass ich gar nicht anders konnte als ihr direkt in die leeren schwarzen Augen zu sehen. Ein paar kleine Meter von mir entfernt kam sie schließlich zum Stehen. Es war so schwierig ihre Gefühle zu deuten, ich war mir nicht sicher, ob sie überhaupt welche hatte.
„Du bist sicher verwirrt“, sagte sie mit einem monotonen Klang in ihrer schönen sanften Stimme. Ich hätte ihr gerne geantwortet, aber meine Starre verbat es mir auch nur ein Wort sagen zu können.
„Es ist ja auch kein Wunder. Das letzte woran du dich erinnern kannst ist sicher deine erste Begegnung mit mir. Und dann stehst du plötzlich inmitten eines Schlachtfeldes.“
Beim Sprechen sah sie mir nicht direkt in die Augen. Es war viel mehr so als würde sie durch mich hindurch sehen. Ihr Blick war starr nach vorne gerichtet. Wer ist sie? Die Frage, auf die ich unbedingt eine Antwort wollte.
„Du warst wirklich ein braver Junge. Jede Aufgabe hast du ohne zu zögern mit Bravour gemeistert. Wie wäre es auch anders zu erwarten von dem auserwählten Helden?“
Vorsichtig tat sie einen Fuß auf den anderen und ging auf mich zu. Die innere Spannung in mir war bereits dabei sich zu lösen, sodass ich zumindest wieder in der Lage war zu sprechen. Heftig schluckte ich einmal und überlegte was ich sagen sollte, was ich sie fragen konnte.
„Wer bist du?“ „Nun. Das zu beantworten ist kompliziert. Belassen wir es vorerst bei meinem Namen. Er lautet Liz.“
Liz? Was für ein einfacher Name, aber so wie sie es aussprach, klang es wie der Name eines Engels.
„Habe… habe ich diese schrecklichen Dinge getan?“ „Ja.“
Mein Herz begann sich sofort zu verkrampfen und erneute Tränen stiegen mir in die Augen. Es war also wahr, ich war ein Monster und würde meine Taten nie wieder gut machen können. „Aber ich würde sie nicht unbedingt als schrecklich bezeichnen.“ Mit einem fragenden und verwirrten Gesichtsausdruck starrte ich sie an. Was sollten sie schließlich sonst sein, wenn nicht schrecklich? Grausam? Hinterhältig? Brutal? „Es war viel mehr eine… Notwendigkeit.“ Ich spürte wie die Tränen sich langsam zurückbildeten. Wovon sprach sie? „Eine… Notwendigkeit? Wie meinst du das?“ „Diese Armsehligen Kreaturen standen mir und dir bloß im Weg. Sie haben den Wert meines Vorhabens nicht verstanden. Ich wollte doch bloß Freiheit. Freiheit auf dieser Welt. Doch dieser Wunsch benötigt nun mal Opfer, wenn man ihn wahr werden lassen möchte. Aber die Menschen hatten Angst! Die königliche Familie hat schließlich dafür gesorgt, dass auch die Goronen und die Zoras auf ihrer Seite kämpften. Allerdings haben sie die Rechnung nicht mit meiner Geheimwaffe gemacht… mit dir. Ich frage dich nun…“
Plötzlich befand sie sich direkt neben mir, ich hatte noch nicht einmal bemerkt, dass sie sich bewegt hatte. Sie beugte sich zu mir vor und kam mit ihren Lippen kurz vor meinem rechten Ohr zum Stehen. Leise und geheimnisvoll hauchte sie mir ins Ohr.
„Wirst du mir helfen die Freiheit auf dieser Welt zu verbreiten, auch wenn es noch so viele Opfer kosten wird?“

Mein Verstand war wie benebelt. Ich verstand den Sinn ihrer Worte nicht. Aber Freiheit… das war doch etwas Wunderbares! Sie würde alles und jeden bereichern, die Bevölkerung musste bloß anfangen zu verstehen. So wie ich anfing zu verstehen. „Ja“, gab ich ihr als Antwort. „Das freut mich zu hören“, sagte sie weiterhin leise in mein Ohr.

Ein stechender Schmerz machte sich in meinem Kopf breit. Schreiend lag ich auf dem Boden, in der Hoffnung, es würde bald vorbei sein. „Was… was tust du?!“, fragte ich sie, obwohl ich die Antwort bereits kannte. „Um das Ziel der Freiheit erreichen zu können muss ich dafür sorgen, dass du deine Menschlichkeit und dein Bewusstsein verlierst. Keine Sorge… sobald ich fertig bin wirst du dich so gut wie noch nie fühlen.“ Und damit behielt sie Recht. Der Schmerz ließ langsam nach und stattdessen machte sich ein unbeschreiblich gutes Gefühl in meinem Körper breit.

Sonajas Sicht:

Ich hielt es nicht mehr aus. Irgendwie musste man ihm doch helfen können! Er hatte keinen freien Willen, das wusste ich ganz genau. Und das schlimmste war die Tatsache, dass ich ihm nicht helfen konnte. Sitzend lehnte ich mich gegen die Wand der kalten Höhle, meine Hände vor das Gesicht geschlagen und mit einem brennenden Schmerz in den Augen, der von den vielen Tränen der Trauer und Verzweiflung ausgelöst wurde. Schon wieder hatte dieses herzlose und kalte Monster sich an ihn herangemacht und damit begonnen, seinen Willen zu kontrollieren, ich konnte es genau spüren. Die Abstände in denen er sich von der Kontrolle dieser verfluchten Dämonin befreite wurden immer unregelmäßiger. Anfangs konnte er sich noch oft retten, jedoch war sein Gedächtnis jedes Mal benebelt, sodass er sich an nichts erinnern konnte. Aber mit der Zeit wurde er immer schwächer. Wenn es so weiterging würde er irgendwann als seelenlose Hülle unter der Kontrolle von Liz enden und zu dem größten Schrecken werden, den diese Welt je gesehen hatte.

Am schlimmsten hatte es mich getroffen, als ich ihn vor zwei Jahren das letzte Mal zu Gesicht bekam. Er war noch nicht lange unter ihrer Kontrolle, aber durch die Verbindung, die wir bereits seit wir Kinder waren hatten, konnte ich wenige Tage zuvor spüren, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Umso glücklicher war ich, als ich sah, dass er noch am Leben war. Ich rannte zu ihm hin, wollte ihn in den Arm nehmen, ihn fragen was los war, doch ehe ich mich versah hatte er sein Schwert gezogen und mich unter meinem linken Auge verletzt. Die Narbe war nach der langen Zeit noch immer zu sehen, sie würde wohl nie wieder vollständig verheilen. Ungläubig, geradezu fassungslos starrte ich ihn an, ich begann zu schluchzen und wollte ihm eine verpassen um ihn zur Besinnung zu holen, aber ich hatte Angst vor ihm. Und dann sah ich es. Seine Augen, seine kalten, leeren und pechschwarzen Augen. Ganz anders als sonst. Der freundliche Gesichtsausdruck war gewichen und durch Herzlosigkeit ersetzt worden. Diesen Blick von ihm würde und konnte ich nie wieder vergessen, er hatte sich in mein Gehirn gebrannt und mir für immer einen unglaublichen Schock verpasst. Damals war ich noch hilflos und schwach, ich konnte nichts anderes tun als ihm dabei zuzusehen, wie er in die Häuser unseres Dorfes gegangen war und jeden einzelnen Bewohner mit seiner Waffe ermordete und das ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, ohne ein einziges Wort zu sagen. Ich war gerannt, so schnell ich nur konnte war ich davon gerannt. Die Schreie meiner Familie waren noch kilometerweit in meinen Ohren zu hören. Alle Menschen die mir etwas bedeuteten waren tot… getötet worden von dem Mann, den ich liebte!

Während ich rannte war ich mit einer Frau zusammengestoßen. Sie war wunderschön. Wäre ich nicht in dieser schrecklichen Verfassung gewesen hätte ich mit Sicherheit eine Spur von Neid gefühlt. Besorgt sah sie mich mit ihren bernsteinfarbenen Augen an. Ihr goldenes und gelocktes Haar wehte majestätisch im Wind, ihr weißes Kleid tat es dem Haar gleich. „Du hast es mit Sicherheit gesehen. Den Fluch der Dämonin. Ich kann mir vorstellen wie schockiert du sein musst.“ Ich wollte ihr nicht zuhören, ich wollte bloß weglaufen. So lange laufen bis ich aus meinen schrecklichen Alptraum erwachen würde. Aber bevor ich dies tun konnte hielt sie mich fest. Verzweifelt wehrte ich mich gegen ihren Griff und versuchte mich zu lösen. „Keine Angst, ich werde dir helfen. Meine Zeit auf dieser Welt ist nicht mehr lange, aber ich spüre, dass du viel Kraft in dir trägst. Du wirst diejenige sein, der ich meine Magie und meine Erinnerungen vererben werde.“ „Nein!“, schrie ich. „Lass mich einfach in Ruhe! Das ist nicht wirklich passiert, das ist bloß ein Alptraum!“ Sofort begann ich bittere Tränen zu weinen und laut zu schluchzen. „Und du bist die Einzige, die diesen Alptraum beenden kann“, sagte die Frau mit einer warmen Stimme. Behutsam legte sie ihre Hand auf meine Stirn und eine ungeahnte mächtige Macht durchströmte sofort meinen Körper.

Die Frau war verschwunden und ich war allein. Aus welchem Grund auch immer wusste ich nun ganz genau wer diese Dämonin war, von der die Frau sprach und was für Kräfte ich nun besaß. Ich war die neue Magieren des Lichts geworden und es war meine Bestimmung, die Welt vor dieser Gefahr zu befreien, denn der Held hatte versagt. Die Dämonin war aus dem kältesten Eis geboren worden, ohne jegliche Emotion, mit dem einzigen Willen, jedes Wesen auszulöschen. Der Hexenmeister Ganondorf hatte sie vor etlichen Jahren, kurz vor seinem Tod geschaffen, um Rache an all denjenigen zu nehmen, die sich ihm in den Weg stellten. Er hatte mit Absicht dafür gesorgt, dass der zukünftige auserwählte Held ihr nicht widerstehen können wird, dass ihre Stimme ihn sofort in seinen Bann ziehen wird und er seinen Willen verliert, damit der Nachfolger seines Todfeindes derjenige sein würde, der die Welt vernichtet. Und dieser war Link.

Plötzlich spürte ich es. Link hatte sich nach viel zu langer Zeit wieder befreien können. Sofort steckte ich mein brustlanges, braunes, gewelltes Haar hoch, nahm mein Schwert Solis, geschmiedet aus dem Licht der Sonne, in die Hand und rannte aus der Höhle heraus um ihn zu finden und zur Besinnung zu bringen. So schnell es nur ging begann ich einen Zauber zu sprechen. Während meines Laufes wuchsen aus meinem Rücken riesige, prächtige, goldene Flügel, die mich augenblicklich in die Luft emporhoben und mit nahezu der Schnelligkeit des Lichtes dorthin trugen, wo ich Links Aura spüren konnte. Doch ich war zu spät. Mein Körper begann einen grausigen Schmerz zu spüren und ich stürzte ab. Kurz vor dem Aufprall mit dem harten Boden konnte ich den Fall verlangsamen, sodass ich nicht tödlich aufkam. Ich rollte über den Boden und nahm etliche Narben mit, bis ich gegen einen riesigen Baum knallte. „Er hat sich schon wieder beeinflussen lassen“, murmelte ich und schlug mit meiner zu einer Faust geballten Hand auf den Boden ein. „Verfluchte Drecksdämonin! Wenn ich dich in die Finger kriege werde ich dich ins Verderben schicken!“
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Isa

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BeitragThema: Re: Eisige Kälte   Eisige Kälte EmptyFr Apr 25, 2014 2:20 am

Sonajas Sicht

Es war schon seltsam für mich. Mein ganzes Leben lang hatte ich ihn immer gespürt, immer guten Gewissens leben können, dass es ihm gut ging. Er litt mit mir, wenn ich Schmerzen hatte und ich mit ihm, wenn er Schmerzen hatte. Doppeltes Leid ist ja bekanntlich geteiltes Leid und… es stimmte. Wenn wir unsere Schmerzen, körperliche und seelische, teilten, war es immer nur noch halb so schlimm. Diese Verbindung… das schönste Geschenk des Schicksals. Ich schloss meine Augen und dachte daran zurück… als noch alles in Ordnung war. Link und ich waren gerade mal vier Jahre gewesen und trotzdem konnte ich mich noch ganz genau daran erinnern. Es wäre auch eine Schande, würde ich so etwas vergessen.

Ich und Link hatten uns bereits angefreundet. Unsere Eltern hatten uns noch nicht erzählt was es war, aber sie hielten eine Überraschung für uns bereit. Voller Aufregung hielten wir uns gegenseitig an den Händen fest und waren total nervös, nicht ein einziges Wort hatten wir gesprochen, zu groß war die Freude und gleichzeitig auch die Anspannung. „Was Mama und Papa wohl vor haben?“, fragte ich ganz aufgeregt. Ahnungslos zuckte Link mit den Schultern, aber auch er hatte ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Ungeduldig hüpften wir durch das Zimmer, in der Hoffnung, es würde bald losgehen. Entgegen unserer Erwartungen trat ein alter Mann in einer langen, goldenen Kutte in den Raum. Damals fragte ich mich, wieso er ständig wie geistesabwesend an uns vorbei geschaut hatte, heute denke ich, dass er blind war. „Kinder“, begann er mit schwacher und gleichzeitig mächtiger Stimme zu sprechen. „Euch erwartet großes in der Zukunft. Euer Schicksal hat besonderes für jeden von euch vorbereitet. Deshalb ist es sehr wichtig, dass ihr euch immer unterstützt und immer über den Anderen Bescheid wisst. Und darum werde ich eure Leben miteinander verbinden.“ Unsere Augen wurden groß vor Erstaunen. Ich für meinen Teil verstand damals nicht wirklich, was seine Worte bedeuteten, aber es musste etwas wichtiges sein, denn er mutete sehr weise an. Gespannt hielten wir beide den Atem an und starrten den seltsamen Kerl an. Er begann seltsame Dinge von sich zu geben, die wir nicht verstanden, vermutlich war es eine andere Sprache. Er erhob seine Hände über uns und ein grelles, leuchtendes Licht umhüllte mich mitsamt Link. Langsam wurde uns die Sache unheimlich und wir verfestigten unseren Griff, kniffen die Augen ganz fest aufeinander und warteten auf das, was passieren würde. Das Licht verschwand und als wir die Augen öffneten, waren wir alleine, von dem seltsamen alten Mann keine Spur mehr.

Seitdem spürte ich alles, Link spürte seitdem alles. Ich spürte alles was Link tat, Link spürte alles was ich tat. Einmal hatte Link aus Versehen eine tödliche Frucht gegessen. Sie sah schon sehr lecker aus. Für mich war es zwar nicht tödlich, aber ich hatte dieselben Schmerzen, dieselben Symptome und dasselbe Leiden wie Link gespürt.

Doch eines Tages kam alles anders. Es war vor zwei Jahren und sechs Monaten. Ich spürte einen heftigen Schmerz in meinem ganzen Körper und anschließend eine eisige Kälte. Es musste etwas mit Link passiert sein, da war ich mir sicher. Nachdem er mit diesem komischen Schwert zur Prinzessin aufgebrochen war konnte es nicht lange dauern, bis ihm irgendetwas passierte. Und dann… nichts mehr. Ich konnte ihn nicht mehr spüren. Ich war vollkommen verzweifelt, wusste nicht woran es lag, konnte es mir nicht erklären. Ich zwang mich dazu ihn wieder zu fühlen, herauszufinden was mit ihm war, aber es funktionierte nicht. Diese Ungewissheit machte mich wahnsinnig und krank.

So ging es immer, wenn er unter ihrer Kontrolle war. Ich spürte ihn nicht. Wahrscheinlich, weil sein Geist in diesem Zustand ausgeschaltet war, er war nicht er selbst. Er konnte nichts für seine Taten. Einzig und allein Ganondorf war daran schuld. Es zu fassen fiel mir schwer. Immer wenn ich an ihn dachte wurde ich wütend und ballte meine Hände so fest zusammen, dass es begann zu schmerzen. Wieso tat er das? Wieso tat er es jemandem Unschuldigen an? Er konnte nichts für die Taten seiner Vorfahren, er wusste ja nicht einmal, dass er der Nachfahre eines legendären Helden ist. Wie konnte er ihm nur so etwas Schreckliches antun?! Ich schlug auf die Wand der Höhle ein, begann wieder bitterliche Tränen zu weinen. Ich wollte es nicht wahr haben. Nach so langer Zeit konnte ich es noch immer nicht fassen, dachte noch immer, es sei alles bloß ein böser Traum, aus dem ich bald erwachen würde. Und das schlimmste war immer noch, dass ich bis jetzt noch immer nichts tun konnte. Jedes Mal wenn er sich aus ihrer Kontrolle befreien konnte machte ich mich sofort auf den Weg ihn aufzuspüren, fühlte dabei immer seine Angst, sein Entsetzen und seine Verzweiflung. Er konnte es wohl ebenfalls nicht wahrhaben. Zu sehen, was er alles getan hatte, musste ihn schockieren. Aber eines stand fest. Ich musste ihn retten, ihn aus ihrer Gewalt befreien und ihm alles erklären. Ich musste sie ausfindig machen und vernichten, nur so würde ich Link befreien können. Das war der einzige Weg. In der Zeit, in der ich Link nicht spüren konnte, arbeitete ich stets daran meine Fähigkeiten zu perfektionieren um im Fall des Kampfes gegen sie auf alles gefasst zu sein.

Damit hatte ich aber wirklich nicht gerechnet. Ein seltsames Gefühl überkam mich und eine undefinierbar schlimme, eisige Kälte durchfuhr meinen Körper. War sie etwa in der Nähe? Würde es nun zu dem alles entscheidenden Kampf kommen? Weshalb auf einmal so plötzlich? Sofort sprang ich auf und schnappte mir Solis. Ich hielt die magische Klinge schützend vor meinen Körper und trat langsam aus der Höhle heraus, war stets auf einen überraschenden Angriff gefasst und blickte mich scharf in meiner Umgebung um. Die Höhle befand sich mitten in einem riesigen Wald, weit weg von all den Opfern, die durch Links Hand gestorben waren. Hier konnte ich meine Ruhe finden und trainieren. Vorsichtig stapfte ich durch das grüne Gras, bei jedem leisesten Geräusch zückte ich mein Schwert und wollte zum Schlag ausholen. Aber jedes Mal stellte es sich als falschen Alarm heraus. „Wenn du dich nicht jetzt blicken lässt schwöre ich bei den Göttinnen, dass ich dich einen grausigen Tod sterben lasse“, fluchte ich innerlich in mich hinein und umklammerte den Griff meiner Solis dabei noch fester.

Plötzlich hörte ich laute Schritte hinter mir. Ruckartig drehte ich mich herum. Ich konnte nicht glauben, wen ich da sah. Ich hatte zwar gehofft hier und jetzt auf ihn zu treffen, aber die Überraschung hatte mich trotzdem getroffen. Er war es… Link. In einer schrecklichen Verfassung. Wie lange hatte er schon nichts mehr gegessen? Er war strohdünn und vollkommen bleich. Sein Gesicht hatte denselben Ausdruck wie damals – emotionslos und kalt. Mit langsamen Schritten kam er auf mich zu, sein Schwert in der linken Hand schleifte er auf dem Boden hinter sich her. Von Glück konnte ich sagen, dass es nicht dunkel war, sonst hätte ich es definitiv mit der panischen Angst zu tun bekommen. Er sah schon ohne die Dämmerung gruselig aus. Vorsichtig tat ich zwei Schritte zurück, fixierte ihn mit einem neutralen Blick, auch wenn ich nicht verhindern konnte, dass mir Tränen in die Augen stiegen.

Nun standen wir uns gegenüber. Ohne lange zu zögern schwang Link seine heilige Klinge und ich wich ihr nur knapp aus. Er war wirklich gut, aber das war auch nicht unerwartet, immerhin hatte er fast das gesamte Königreich ermordet. Geschickt drehte er sich auf der Stelle um und holte wieder nach mir aus. Ich rollte mich auf dem Boden ab und sprang auf. Er fixierte mich mit seinen kalten Augen an, verzog dabei keine Mine, und unsere Schwerter trafen sich mit einem klirrenden Geräusch. Es war ein ewiges Aufeinandertreffen unserer Waffen, wobei ich immer erschöpfter wurde, aber Link schien keine Müdigkeit zu verspüren. Wieder staute die Wut sich in mir auf. Was hatte sie ihm bloß angetan? Ich würde es ihr niemals verzeihen. Niemals könnte ich Link töten, ich wollte ihn bloß das Bewusstsein verlieren lassen. Wenn er besiegt wurde würde sie vielleicht auftauchen und dann konnte ich sie vernichten. Aber konnte ich ihn überhaupt das Bewusstsein verlieren lassen? War er nicht bereits in einem bewusstlosen Zustand? Schnell bemerkte ich, dass ich keine Zeit zum Nachdenken hatte. Link schlug immer weiter auf mich ein, wandte starke Angriffe an und konnte, trotz seines dürren Aussehens, eine enorme Kraft aufwenden. Ich fiel zu Boden und er ließ mir keine Zeit mich aufzurichten. Auf dem Boden liegend blieb mir nichts anderes übrig, als jeden seiner Angriffe zu blocken. Meine Kräfte konnte und wollte ich nicht einsetzen, ich würde ihn noch schwer verletzen oder am Ende gar umbringen. Das war das letzte, was ich wollte. So schnell es mir möglich war kroch ich rückwärts von ihm weg, eine Hand auf dem Boden und eine andere Hand dabei, mein Schwert zur Verteidigung einzusetzen. Mein Gesicht legte ich angestrengt in Falten, darauf bedacht, nicht verletzt zu werden. Doch…

Ich knallte gegen die Wand der Höhle. Ein kurzer Schockmoment, denn ich konnte nicht nach hinten ausweichen. Diesen kurzen unachtsamen Moment nutzte Link aus und stieß sein Schwert in meine Schulter. Der Schmerz kam urplötzlich und war schrecklich, noch mehr schmerzte der Gedanke, dass er mich so verletzt hatte. Ein lauter Schrei entfuhr meiner Kehle und ich kniff meine Augen zusammen. Ruckartig zog er das Schwert wieder heraus und war bereits erneut dabei auszuholen, diesmal direkt in meine Magengegend, aber ich ließ es nicht zu und rollte mich zur Seite ab. Meine Wunde begann unaufhörlich zu bluten und ich zuckte kurz zusammen, als ich mich zu unvorsichtig und zu schnell aufgerichtet hatte. Ich fasste mir an die Stelle und fluchte einmal in mich hinein. Schrecklicher Fehler. Link stand blitzschnell neben mir und schlug mir das Schwert aus der Hand. Es drehte sich mehrere male in der Luft und landete sehr weit von mir entfernt auf dem Boden. „Scheiße“, kam es von mir. Ich wollte so schnell wie möglich dorthin und es wieder aufheben, aber meine Verletzung verbat mir zu schnelle Bewegungen. Jetzt war Link klar im Vorteil. Er stand vor mir und mit einem entsetzten Gesichtsausdruck musste ich beobachten, wie er sein Bein hob und mir in den Bauch tritt, direkt dorthin, wo meine Lungen sich befanden. Ich fiel augenblicklich zu Boden, mir blieb für einen Moment die Luft weg. Er drückte seinen Fuß fest gegen meinen Bauch und hielt die Spitze seines Schwertes an meine Kehle. Noch immer emotionslos. Es machte mich krank. Langsam liefen mir salzige Tränen die Wangen herunter. Ich wollte solch ein Ende nicht. „Link, bitte…“
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Isa

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BeitragThema: Re: Eisige Kälte   Eisige Kälte EmptySa Mai 03, 2014 2:10 am

Links Sicht

Was war los? Warum konnte ich nichts sehen? Alles vor mir war verschwommen. Auch konnte ich nichts spüren. Schnell blinzelte ich einige Male, in der Hoffnung bald ein klares Sichtfeld zu kriegen. Und tatsächlich funktionierte es. Doch das Bild, das sich vor mir fügte, gefiel mir überhaupt nicht. Ich hielt ein Schwert mit beiden Händen an dessen Griff und war gerade dabei, einem Mädchen die Kehle durchzuschneiden. Warum um alles in der Welt tat ich so etwas Grausames? Der Schock traf mich und ich taumelte nach hinten. Wie gelähmt starrte ich das blutverschmierte Schwert in meiner Hand an. Es machte mir Angst. Augenblicklich ließ ich es fallen und ging noch mehr Schritte von dem Mädchen weg. Sie würde mit Sicherheit furchtbare Angst vor mir haben. Wie gelähmt starrte ich meine zittrigen Hände an, nicht glauben wollend, wofür ich sie von vor ein paar Sekunden noch benutzen wollte. War ich bis vor kurzem nicht noch in einem Wald gewesen? Nun, jetzt befand ich mich auch in einem Wald, aber diesen Ort hier kannte ich nicht. Ganz langsam fasste ich mir in mein fettiges Haar und sank auf die Knie. Beinahe wäre ein Mädchen durch meine Hand gestorben! Ich musste sofort von hier verschwinden! Langsam hob ich meinen Blick und musterte sie vorsichtig. Ihr beinahe geöffneter Zopf fiel ihr über die Schultern, mehrere Haarsträhnen fielen ihr ins Gesicht. Ihre smaragdgrünen Augen spiegelten Entsetzen wider, waren mit Tränen gefüllt. Die Kleidung war meiner nicht unähnlich, doch anstatt einer Tunika trug sie einen gewöhnlichen Pullover in goldener Farbe. Ihre schwarze Hose war reichlich zerrissen und auch ihre braunen Stiefel schienen sehr abgenutzt zu sein. Das wunderschöne Gold ihres Oberteils hatte einen blutroten Fleck an der rechten Schulterseite, den das Mädchen sich vor Schmerzen stöhnend ganz besonders fest hielt. Ein Schlag traf mich ins Gesicht. Mit absoluter Sicherheit hatte ich ihr mein Schwert in die Schulter gerammt. Meine Augen füllten sich mit Tränen und liefen langsam meine Wangen herunter.

Sonajas Sicht

Völlig perplex starrte ich Link an. Er hatte sich ein weiteres Mal von ihrer Kontrolle befreien können, dass spürte ich ganz deutlich. Endlich waren wir nach sechs Monaten wieder miteinander verbunden. Ich spürte alles: seine Verwirrtheit, seine Verzweiflung, seine Angst, sein Leiden und gleichzeitig begann er meine Schmerzen an seiner Schulter zu fühlen. Weitere Tränen füllten sich in meinen Augen, aber nicht aus Angst, sondern vor Freude. Nach viel zu langer Zeit hatte ich ihn endlich wieder vor mir stehen. Mit einem freien Willen, Gefühlen und allem, was zum Menschsein dazu gehörte.

So schnell ich konnte stellte ich mich auf, den höllischen Schmerz in meiner Stichwunde ignorierte ich vollständig. Noch immer starrte er mich an, eine Hand auf seine eigene Schulter gelegt, noch immer mit Tränen in seinen Augen. Viel zu lange hatte ich ihn bloß mit diesem kalten Gesichtsausdruck erlebt, es war wie ein Wunder nun lauter Emotionen in ihm sehen zu können. Vorsichtig und langsam ging ich auf ihn zu. „Nein, nicht! Komm mir nicht zu nahe!“, schrie er mich an. „Ich bin ein Monster!“ Sofort wurden seine Tränen mehr und er begann leise zu schluchzen. Mit einem sanften Lächeln in meinem Gesicht blickte ich ihm tief in die Augen und schüttelte mit dem Kopf. Unmittelbar vor ihm ging ich auf die Knie und wollte seine Hand nehmen, aber er weichte mir nach hinten aus. „Ich habe gesagt du sollst mir nicht zu nahe kommen. Ich werde dich noch verletzen“, begann er denselben Mist wieder von vorne. Wieder schüttelte ich mit dem Kopf. „Nein“, sagte ich mit der glücklichsten Stimme seit langem und nahm dieses Mal seine Hand, ohne dass er es zuließ, in meine Hand. „Du bist kein Monster. Du warst es nie und wirst es auch niemals sein.“ Irritiert starrte er mich an, aber ich drückte seine Hand bloß noch fester. Niemand aber auch Niemand konnte mir diesen Moment jetzt kaputt machen.

Links Sicht

Ich verstand die Welt nicht mehr. Zuerst machte sich ein schrecklicher Schmerz in meiner Schulter breit, obwohl ich dort keine Verletzung hatte, und nun fühlte ich eine seltsame Wärme in mir, so etwas wie Freude und Glück. Durfte ich das, angesichts der Tatsache, dass ich bis vor kurzem in Begriff war jemanden zu töten, überhaupt fühlen? Und warum hatte dieses Mädchen keine Angst vor mir? Sie nahm vorsichtig auch noch meine andere Hand und zwang mich dazu ihr in die Augen zu sehen. Das Grün in ihren Augen funkelte mit ihren Tränen wunderschön in dem Licht der Sonne. Sie war mir seltsam vertraut, von irgendwoher musste ich sie kennen. Wer war sie bloß? Die Tränen in ihren Augen wurden mit einem Mal mehr und sie ließ ein Schluchzen zu hören. „Endlich…“, sagte sie mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Sie wurde hochrot und fiel mir augenblicklich um den Hals. „Endlich habe ich dich wieder.“ Sie drückte mich fest an sie und ließ all ihren Frust raus. Sofort spürte ich, wie mir die Röte ins Gesicht stieg. Ich wusste nicht wieso, aber ihre Nähe zu spüren machte mich glücklich. Langsame Tränen tropften von mir auf die Kleidung des Mädchens.

Nach einer gefühlten Ewigkeit löste sie sich langsam von mir und blickte mir tief in die Augen. Sie war mir so nahe, dass ich ihren Atem auf meinem Gesicht fühlen konnte. Kannte ich sie etwas tatsächlich? Ich glaube kaum, dass irgendjemand einem Fremden so in die Arme springen würde, vor allem nicht nach einem versuchten Mord.

Lange Minuten schauten wir uns in die Augen. Sie waren so schön wie Smaragde, funkelten und glänzten mich an. Sie war wirklich froh darüber, dass ich hier war. Angestrengt versuchte ich mich an sie zu erinnern, aber das war nicht so leicht, insbesondere nicht weil ich mich ständig in ihr verlor. Doch der Schock traf mich härter als alles bisher erlebte. Ich riss meine Augen weit auf und starrte sie fassungslos an. „So-Sonaja?“, stammelte ich. Sie nickte mit ihrem Kopf. „Fast hätte ich dich…“
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BeitragThema: Re: Eisige Kälte   Eisige Kälte EmptySo Mai 04, 2014 12:11 am

Sonajas Sicht

Ich lächelte ihn an und nahm ihn noch einmal fest in den Arm. „Es ist nicht deine Schuld, dass du solche Dinge getan hast“, flüsterte ich ihm leise ins Ohr. Die Verwirrung konnte man ihm auch ansehen, wenn man nicht auf besondere Art und Weise mit ihm verbunden war. „Es wird ab jetzt alles gut werden, das verspreche ich dir. Ich werde nicht erneut zulassen, dass du wieder in ihre Hände fällst.“ Er schien in einer Art Schockzustand zu sein, er tat einfach gar nichts mehr, außer verwirrt in die Leere zu blicken, mit Tränen, die ihm langsam aus den Augen tropften und meinen goldenen Pullover durchnässten. Vorsichtig löste ich mich von ihm und strich mit meinem Daumen seine Tränen weg. „Wie konnte ich nur?“, murmelte Link mehr in sich selbst hinein, als zu mir. Es war schon süß, wenn er sich solche Vorwürfe machte. Aber niemand wusste mehr als ich, dass er keine Schuld an seinen Verbrechen trug. Es war alles bloß die Schuld von dieser Eisdämonin. Und ich würde sie vernichten und alles würde wieder gut werden. Link würde von dieser Last befreit werden und wir könnten für immer zusammen sein. Mein größter Wunsch würde sich endlich erfüllen. Endlich…

„Ich verstehe das nicht“, sagte Link dann nach einer Weile. „Warum wollte ich dich töten? Und warum kann ich mich nicht daran erinnern?“ Mein Lächeln wurde ein kleinen wenig kleiner. Es würde kompliziert werden ihm das alles zu erklären. Behutsam strich ich ihm ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Er musste sich dringend waschen. Das würde das erste sein, wozu ich ihn zwingen werde, wenn sie erstmal besiegt ist. „Das ist eine lange und komplizierte Geschichte“, sagte ich geheimnisvoll zu ihm. „Du änderst dich wohl nie, was?“, bekam ich dann von ihm zurück. „Immer noch so mysteriös wie eh und je.“ Gespielt beleidigt schubste ich ihn von mir weg und begann ein wenig zu schmollen. „Wäre ja auch langweilig, wenn ich dir immer alles sofort erklären würde.“ Er sah mich nun ebenfalls leicht beleidigt an und streckte mir gespielt kindlich seine Zunge heraus. Es war fast wieder so wie früher. Ich wünschte, dieser Moment könnte ewig halten. Aber das war alles bloß Wunschdenken, so viel stand fest, für Link als auch für mich. „Bevor ich es dir erklären kann muss ich noch eine Sache erledigen. Und du musst mir eines versprechen…“ Link betrachtete mich mit seinen großen, meerblauen Augen, die noch immer leicht rötlich waren. „Egal was es ist, du kannst auf mich zählen.“ Ganz langsam atmete ich einmal tief durch. „Du solltest dir im Klaren darüber sein, dass es vermutlich das schwierigste ist, was du jemals schaffen musst.“ Er nickte sofort mit dem Kopf. So kannte ich ihn. Wenn er sich einmal etwas in den Kopf setzte, konnte man auch von ihm erwarten, dass er es durchzog. „Also gut“, begann ich. „Wenn sie kommt musst du mir versprechen, dass du nicht auf sie hereinfällst. Am besten hältst du dir sofort die Augen zu. Lass deinen Verstand nicht benebeln, höre nicht auf ihre Stimme und was ganz wichtig ist… schaue ihr bloß nicht in die Augen.“

Links Sicht

Von wem sie wohl sprach? Wer war diese sie? Aber ich hatte ihr mein Wort gegeben und ich würde es auch einhalten. Sonaja war immerhin meine beste Freundin und sie steckte jegliches Vertrauen in mich hinein. Ich hatte sie meines Wissens nach noch nie enttäuscht und hatte auch nicht vor jetzt damit anzufangen. So wie ich es immer tat, wenn wir uns ein Versprechen gaben, ballte ich meine linke Hand mit dem Triforcefragment zu Faust und führte es an meine Brust. „Ich schwöre im Namen der Göttinnen Din, Nayru und Farore und im Namen des allmächtigen Triforce, dass ich ihr keine Beachtung schenken werde. Ich werde ihr weder in die Augen schauen, noch werde ich dem Klang ihrer Stimme lauschen oder von ihr verführt werden. Sollte ich den Schwur brechen, darf meine Bündnispartnerin mit mir machen was sie möchte.“ Auf Sonajas Gesicht zeichnete sich ein beruhigtes Lächeln ab, aber ich konnte spüren, dass sie auch von Unsicherheit geplagt wurde.

Vorsichtig erhob meine Freundin sich und streckte mir ihre Hand aus, um mir beim Aufstehen zu helfen. Darüber war ich auch sehr dankbar, ich fühlte mich einfach nur schwach und ausgelaugt. Nun standen wir uns beide gegenüber, Angesicht zu Angesicht. Sofort wurde sie etwas rot und ich musste anfangen zu grinsen, ich liebte ihre roten Wangen einfach so sehr, sie waren so süß und passten gut zu ihr. Aber auch ich wurde ständig rot und bis heute wusste ich nicht, ob es an unserer Verbindung lag oder daran, dass auch ich etwas mehr als Freundschaft für sie empfand. Aber es würde später noch Zeit sein sich darüber Gedanken zu machen.

„Wer ist diese sie?“, fragte ich sie vorsichtig. Sonaja hatte sich auf dem Weg gemacht ihr Schwert aufzuheben. Es war ein wirklich schönes Schwert, mit einem goldgelb leuchtenden Griff und einer strahlend weißen Klinge. Mit großer Bewunderung und Respekt bemerkte ich, dass sie die Schmerzen in ihrer Schulter vollends ignorieren konnte, obwohl die Wunde so unendlich schlimm aussah. Ich wusste nicht wie lange ich fort war, aber in dieser Zeit war sie stärker und weniger zerbrechlich geworden, hatte gelernt sich zu wehren und selbst zu verteidigen. Auch an Selbstbewusstsein hatte sie zugenommen. Ich war wirklich sehr stolz auf sie. „Das wirst du sehen, wenn sie da ist“, antworte sie so mysteriös und geheimnisvoll wie immer.

Auf einmal spürte ich eine seltsame Kälte aufkommen, die fremd aber auch vertraut wirkte. Sonaja hatte ein sehr ernstes Gesicht angenommen, diese Miene passte einfach nicht zu ihr. „Link“, sagte sie mit einem bestimmenden Ton in ihrer Stimme, „sie kommt. Halt dir die Ohren zu, schließe deine Augen und versteck dich in der Höhle.“
„Aber-„
„Keine Widerrede! Es ist wichtig! Außerdem hast du mir dein Wort gegeben!“
Ich wollte noch protestieren und damit argumentieren, dass ich sie nicht einfach allein lassen könnte, aber sie hatte Recht. Ich hatte ihr mein Wort gegeben und dieses würde ich auch einhalten.
„Na schön. Ich zähle auf dich, Sonaja“, sagte ich noch, bevor ich tat, was sie mir befahl.

Sonajas Sicht

Ich wartete noch darauf, dass Link in der Höhle verschwand, bevor ich damit begann, meine Magie anzuwenden. Das Schwert begann sich in meinen Händen aufzulösen und ließ bloß noch einen goldenen Staub, der in der Luft umher flog, übrig. Ich streckte meine Hand aus um diesen zu absorbieren und meine Kraft für den finalen Schlag zu verstärken. Der finale Schlag, der sie endlich vernichten würde und diesem Wahnsinn ein Ende bereiten würde. Sie würde mir gegenüber keine Macht haben, sie war bloß auf den Nachfolger des legendären Helden abgestimmt und auf niemanden sonst. Mit Sicherheit würde ich leichtes Spiel mit ihr haben. Die Luft um mich herum wurde immer kälter, ein Zeichen dafür, dass sie näher kam. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und hüllte sie in reinstes Licht ein, damit ich direkt auf einen Angriff vorbereitet sein könnte. Und da war sie endlich, die Teufelsbrut von Ganondorf. Was sie meinem Link angetan hatte würde ich ihr niemals verzeihen. Sie mit ihrem hässlichen, pechschwarzen Haar und der aschfahlen weißen Haut, den komplett schwarzen Augen und ihrer Gefühllosigkeit machten mich krank und ich hätte ihr am liebsten direkt ins Gesicht gespuckt und den tödlichen Schlag verpasst. Aber ich musste Ruhe bewahren und durfte mich nicht von meinen Gefühlen leiten lassen. Sie kam einige Meter vor mir zum Stehen und starrte in die Leere. Sie sprach kein Wort. Nachdem mich diese Ruhe beinahe in den Wahnsinn getrieben hatte begann ich das erste Wort zu sprechen.
„Liz… Du weißt, dass ich dich nicht verschonen werde. Du bist bloß eine emotionslose Hülle, die den Helden als Marionette verwenden soll um die Welt vernichten zu können. Du dienst bloß als Racheakt von Ganondorf, König der Gerudos,  Großmeister des Bösen, deinem Schöpfer.“
Ich bekam keine Reaktion von ihr. Vermutlich konnte sie mit niemandem außer Link sprechen.

Trotz der Vorsichtsmaßnahmen und Links Versprechen konnte ich fühlen, wie sie langsam aber sicher erneut Besitz von Link ergriff und das obwohl er nicht anwesend war. Die Verbindung zu ihm wurde schwächer, aber noch war er nicht aufgetaucht. Ich musste sie dringend vernichten, bevor es wieder zu spät war. Jetzt musste ich schnell reagieren. Sofort schlug ich eine glühende Faust in meine andere Hand und begann mich intensiv auf den Zauber zu konzentrieren. Das Licht wurde stärker und erwärmte mich, ließ die Kälte nicht an mir vorbei dringen. Liz zeigte nach wie vor keine Reaktion, starrte nur in die unendliche Leere. Diesen Gesichtsausdruck würde ich ihr noch austreiben. Ganz langsam löste ich meine Hände voneinander, noch immer bemüht, das starke und grelle Licht um mich herum aufrecht zu erhalten. Meine Hände legte ich so vor meinen Körper, als ob ich einen langen Stab oder ähnliches in ihnen halten würde. In meiner Vorstellung trug ich einen Speer, mit der Kraft, die Kälte zu besiegen. Und genau das geschah. Ich hatte diesen Zauber mehr als zwei Jahre lang geübt, und nun würde er endlich zum Einsatz kommen und alles beenden.

Bestimmend hob ich den Speer über meinen Kopf und stieß einen Schrei aus. „Für Hyrule und für Link!“, schrie ich, während ich auf die Dämonin zuraste. Sie machte keinerlei Anstalten sich zu bewegen, weshalb wusste ich auch nicht. Mit ganzer Kraft rammte ich ihr den Speer durch ihren Bauch. Kein Laut wurde von ihr gegeben, keine einziger Ton. Das Schwarz in ihren Augen verblasste und hinterließ bloß noch ein eisiges Blau, während ihre Haare anfingen zu brennen und sich in schwarzem Rauch auflösten. Ihr Körper wurde starr und fiel in sich zusammen, man konnte meinen, sie würde schmelzen. Im Grunde genommen bestand sie auch nur aus Eis. Gemeinsam mit ihr verschwand auch der Speer in meiner Hand, der goldene Staub setzte sich auf der Pfütze von Liz nieder und saugte ihn in sich auf, bis auch dieser endlich verschwand. Überglücklich atmete ich aus. Ich hatte es endlich geschafft. Ich hatte sie getötet und den Fluch gebrochen. Link konnte ich nun besser spüren. Ich drehte mich um und sah, wie er gerade dabei war sein Masterschwert wieder aufzuheben. Offensichtlich hatte Liz es geschafft ihn doch noch unter ihre Kontrolle zu bekommen. Wahrscheinlich hatte sie deshalb keine Anstalten gemacht sich zu bewegen, weil sie der festen Überzeugung war, Link würde mich töten, bevor ich sie töten konnte. Aber damit hatte sie sich geirrt. Link blinzelte einige Male verwirrt, bis er wieder zu sich kam und das Schwert fallen ließ. Ein schwindeliges Gefühl machte sich in meinem Kopf breit. Es kam von Link. Er wäre hingefallen und auf seinen Kopf geknallt, hätte ich nicht sofort reagiert um ihn aufzufangen. Ich sah ihm in seine meerblauen Augen und hätte nun am liebsten nur noch eines getan…

Links Sicht

Sonaja war einfach unglaublich. Ich hatte sie dabei beobachtet, wie sie einen seltsamen Zauber gesprochen hatte, auch wenn ich in diesem Moment nicht ganz bei Verstand gewesen war. Aber kaum war sie mit ihrer Tat zu Ende gewesen konnte ich wieder klar denken. Ihr verdankte ich mein Leben und meinen freien Willen, dass wusste ich nun. „Ich weiß zwar nicht was du getan hast, aber ich fühle mich, als wäre eine große Last von meiner Seele gewichen“, sagte ich zu ihr.

Ich konnte einfach nicht anders, ich musste es tun. Ich war so froh sie hier zu haben. Irgendwie musste ich ihr klar machen, wie viel ihre Anwesenheit mir bedeutete. Also tat ich es einfach, ohne darüber nachzudenken. Ich drückte meine Lippen gegen ihre und gab mich dem wundervollsten Moment meines gesamten Lebens hin. Von nun an würde uns nichts mehr trennen, denn ich wusste, ich und Sonaja, wir konnten alles schaffen. Alles…


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So, das ist nun das letzte Kapitel dieser Geschichte. Ich hoffe mal, dass sie euch gefallen hat ^^
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